Lore
Träumerei-Morgenröte-Helm
„Ich habe gelernt, mich nicht für die Furcht zu schämen. Wie kann es auch anders sein, wenn man bedenkt, was wir sind.“ —Pavel Nolg
Sie wartet.
Sie vertraut darauf, dass Eris die Hüter führen und dass der grenzenlose Ehrgeiz der unsterblichen Halbkinder sie erlösen wird. Sie werden den König an seinem Hof herausfordern, auf seinem Todesplatz tanzen und die Schule der Schwertlogik so gründlich meistern, dass sie den Lehrer stürzen und die Krone im Stich lassen werden.
Bald.
Aber vielleicht nicht bald genug, denn Oryx streift durch die heiligen Säulen und melancholischen Ufer der Träumenden Stadt. Er lässt seinen Blick über die Nebel ihrer wunderschönen Schöpfung schweifen und lacht.
Sie nimmt ihn wahr wie einen Dorn, der in ihrer Handfläche steckt.
Sie macht sich Vorwürfe, weil sie Shuro Chis Liebe nicht bedacht hat. Dann tadelt sie sich für diese nervöse Energie, diese gereizte Selbstzerfleischung.
Ohne Lunge erinnert sich Mara an das Gefühl des Durchatmens und stellt sich in Gedanken vor, wie sie tief Luft holt.
Sie entsinnt sich der Singularität vor ihr.
Sie wartet.