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WING CONTENDER
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Lore
Schwingenstreiter
Der doppelköpfige Phönix, der gegen sich selbst kämpft, repräsentiert Hüter, die sich gegenseitig im Schmelztiegel stärken.
EINE SCHMELZTIEGEL-GESCHICHTE
TEIL ZWEI VON DREI
Shaxx starrte sie an.
„Okay. Du suchst dir zwei aus“, sagte Cayde.
Shaxx sah zu ihm herab. „Was soll ich mir aussuchen?“
„Zwei von den Kleinen. Du wählst ein Team von zwei aus und trainierst sie in diesem … Sport, der hier gespielt wird. Es ist eine Art Turnier. Damit kennst du dich ja aus.“
Shaxx ließ seinen Blick über das Feld schweifen.
„Das ist lächerlich“, schloss er.
„Das wird nicht das letzte Mal sein, dass du das heute sagst, aber du hast dir die Suppe eingebrockt. Jetzt darfst du sie auslöffeln.“
„Ich kann dir Glimmer geben. Im Wert von zwei Schmelztiegel-Matches. Wieso sollte ich meine Zeit mit Kindern verschwenden?“
Ein Kind rannte vorbei und winkte Cayde zu, während Shaxx sprach. Cayde reagierte mit einer Daumen-hoch-Geste.
„Ich ärger dich nun mal gern. Außerdem wärst du überrascht, was hier draußen so passiert, das nur diese kleinen Rabauken wissen.“
Durch seinen Helm brannte Shaxx' Blick Löcher in das Gesicht des Exo.
„Sie können schnell rennen. Hör zu, ich weiß, dass du nicht aus deiner Haut kannst, aber bitte lass sie an einem Stück. Ich sorge dafür, dass ab und zu ein Hüter vorbeischaut, den sie kennen. Du warst nicht die erste Wahl der Kinder, noch nicht mal ihre zehnte, aber diese Woche warst du der einzige, auf den ich genug Druck ausüben konnte.“
Shaxx stand bewegungslos da, aber seine Wut erfüllte den Raum wie eine Flamme. Cayde wandte sich zum Gehen, sein Umhang flatterte im Wind hinter ihm. „Ich werde so viele Schmelztiegel-Wetten abschließen, während du weg bist.“
„Das würdest du nicht wagen“, warf Shaxx ein, aber Cayde war schon zwischen der Gruppe von Erwachsenen verschwunden, die sich auf den Heimweg begab.
Shaxx atmete tief aus und ließ seinen Blick erneut übers Feld und die rastlosen Kinder schweifen. Schnell machte er die beiden Kinder mit dem besten athletischen Potenzial aus. Zwei menschliche Mädchen knurrten, als sie sich gegenseitig mit Ästen angriffen und dabei keine Spur des Schmerzes zeigten. Er ging an ihnen vorüber, durch die Menge, wobei einige der Erwachsenen gerade lange genug zwischen den rangelnden Kindern innehielten, um ihn staunend anzublicken. Lord Shaxx navigierte grazil durch diesen unruhigen Strom und bewegte sich auf einen einsamen Baum in der Ecke des Feldes zu. Ein Erwachten-Mädchen und ein menschlicher Junge saßen aneinandergeschmiegt darunter.
Als Shaxx‘ Schatten auf sie fiel, schauten sie mit dem gleichen Leuchten in ihren Augen zu ihm auf. „Wie heißt ihr?“ ,fragte er forsch. „Runa“, sagte die Erwachte mit einem Hauch von Geringschätzung. Ohne mit der Wimper zu zucken, blickte sie ihn an. „Ich heiße Lonwabo“, sagte der Mensch und es klang eher wie eine Frage als wie eine Antwort.
„Du siehst gelangweilt aus, Runa“, stellte Shaxx fest. „Und du siehst besorgt aus, Lonwabo.“ Er zeigte auf den Jungen, der erschrocken zurückrutschte.
„Wie ich finde, zeugt das davon, dass ihr intelligenter seid, als die restlichen kleinen Geächteten hier“, sagt der Titan. „Ihr gehört jetzt zu mir. Erklärt mir die Streitregeln.“ Shaxx starrte sie an und sie starrten zurück. „Sprecht mit mir.“
Sie sprachen beide gleichzeitig und Shaxx hörte schweigend zu, als sie durcheinanderquasselnd das Spiel erklärten: Zweier-Teams schleudern runde Projektile aufeinander. Spieler, die getroffen wurden, scheiden aus. Wenn beide Spieler aus einem Team eliminiert wurden, dann scheidet dieses Team aus dem Turnier aus und sie dürfen nicht mehr auf dem Feld spielen.
„Wie nennt man diese Übung? Gefecht? Vorherrschaft?“, verlangte Shaxx zu wissen.
„Völkerball“, sagte Runa.
„An dem Namen arbeiten wir noch. Folgt meinen Anweisungen und ich führe euch zum Sieg.“
Shaxx winkte einen der Erwachsenen herbei.
„Lord ... Lord Shaxx?“, stotterte der männliche Exo.
„Shaxx reicht.“ Nur Hüter schuldeten ihm Respekt. „Finde einen Gegner für mein Team. Je schneller, desto besser.“
Shaxx führte Lonwabo und Runa zum Feld und kniete nieder. Seine Hände umfassten ihre Schultern wie zwei große Pranken. „Meine Freunde. Solltet ihr sterben, werden Schwächere euch ersetzen. Kämpft nicht für euch selbst. Kämpft für diese armen Tölpel.“
Lonwabo öffnete seinen Mund, als wollte er sprechen, doch stattdessen war nur ein leises Quietschen zu hören.
Shaxx drehte beide in Richtung Sonne und zu den anderen Spielern auf dem Feld um. Er kniete so tief, dass er mit ihnen auf gleicher Höhe war. Die drei blickten auf ihre Gegner: zwei menschliche Jungen mit funkelnden Augen und in Entschlossenheit geballten Fäusten. Ihre Erwachsene stand hinter ihnen und ihre Augen weiteten sich, als sie Lord Shaxx erkannte.
Runa gähnte und rieb sich das Gesicht, um es von der bleiernen Schläfrigkeit zu befreien.
Shaxx flüsterte zu seinen neuen Schützlingen: „Macht sie fertig!“