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Lore
Umhang der Beklemmung
Akolythen von Nezarek: Koraxis – V
Das Geflüster und die Schreie bohrten sich in Koraxis' Verstand. Er hob seine Hände vor seine Augen. Nur Wimmern und erbärmliche Laute entwichen seinen Lippen.
Wieder hatte sich seine Umgebung verändert, und er fand sich am Rand eines Meteoriten wieder. Obwohl das Riff riesig war, erkannte er die Schiffsteile wieder, die an ihm vorbeischwebten. Doch es war anders als in seinen Erinnerungen – sie waren grauenhaft verformt. Die tiefen Violett- und Blautöne waren gedämpft. Es war still, abgesehen von seinem ganz persönlichen Publikum.
Koraxis reckte das Auge in seinen geschundenen Händen empor. Es pulsierte noch immer voller Energie.
… Befreie mich …
Er hörte die Verlockung, eine Stimme, die seine Seele dazu verführte, ihre Befehle zu befolgen – doch die Verzerrung, die ihr folgte, erinnerte Koraxis daran, warum er diesen Ort aufgesucht hatte: Er wünschte sich ein unaufspürbares Ende für dieses verfluchte Relikt.
Er ballte seine Faust um das Auge. Die Schreie bohrten sich in seine Ohren und wurden immer lauter. Eine dunkle Hand griff nach ihm, ihre Finger waren nur Zentimeter von seinem Arm entfernt. Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, schleuderte Koraxis das Auge ins Riff.
Er brach zusammen.
Dann klopfte es an der Tür.
Koraxis schreckte aus dem Schlaf auf, seine Hand griff bereits nach seiner Waffe. Das Flüstern war verstummt, seine Kajüte war still. Benommen sah er sich im Raum um.
Er stolperte aus seiner Hängematte, ging vorsichtig zur Tür und richtete seine Waffe darauf.
Das Metall schob sich quietschend beiseite.
Draußen stand ein Mensch in einem dunklen, schmuckvollen Umhang. Die eine Hand war zum Gruß erhoben, die andere hielt ein Buch umklammert, von dem dieselbe albtraumhafte Energie ausging wie von dem Auge … wie von Nezarek.
„Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe“, sagte der Mann in einer Sprache, die Koraxis gerade so verstand, „aber bist du zufällig Koraxis?“