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Lore
Vermächtnis-Eid-Robe
„Dieser Junge ist nutzlos. Nichts, was ich in Altons Genetik verändert habe, hat sich ausgezahlt. Nun gut. Darum habe ich drei weitere Enkelkinder.“ —Clovis Bray I
ALTON
„Dafür ist unser Vater also gestorben …“
Alton streckt fasziniert die Hand nach dir aus. Du reichst ihm deine und er kneift dich. „Au!“, beschwerst du dich.
„Wieso hat er zugelassen, dass das wehtut? Ich meine– warte mal.“ Er kramt hinter seinem Schreibtisch herum, findet einen ausziehbaren Regalhalter und greift ihn wie einen Schläger. „Nicht ausweichen.“
Er holt aus und zielt so hart er kann auf deinen Kopf. Du duckst dich instinktiv weg. „Hey!“
„Aber wenn ich dich getroffen hätte“, er lässt nicht locker, „warum hätte es dann wehgetan? Ich meine, es kann dir absolut nichts anhaben. Sollte Schmerz nicht ein Zeichen von Verletzung sein?“
Wieso stellt er dich auf die Probe? Ist Schmerztoleranz seine Vorstellung von Familienbanden?
Du wünschtest, du könntest dich erinnern.
„Alton“, sagst du und bist dir bewusst, dass du dich für das Kneifen rächst. „Großvater hat mich nach Europa eingeladen, um an seiner Arbeit teilzuhaben. Willa und Ana ebenso, aber dich nicht. Wieso?“
Er zuckt zusammen und eine kleine Falte bildet sich auf seiner Stirn. „Tja, ich bin wohl eher das Aufräumkommando als ein Forscher. Er hat mich geschickt, um das Chaos auf K1 wieder in Ordnung zu bringen. Und ich denke mal, dass er meinen Verwaltungseinsatz auf Europa nicht für nötig hielt.“
„Oh“, erwiderst du zweifelnd.
Er dreht einen Stift zwischen seinen Fingern. „Das muss er dir doch gesagt haben.“
„Alton, er hat dich … gar nicht erwähnt. Er sprach ständig von meinen Schwestern, aber nie von dir. Ich fand das ziemlich bestürzend.“
Er lässt den Stift fallen. Zorn blitzt in seinen Augen auf.
„Mama sagt, Großvater hat Angst vor Frauen. Weil er sie nicht kontrollieren kann. Ich glaube, er denkt, er hätte mich voll im Griff. Und an Dingen, die er schon besitzt, ist er nicht interessiert.“
