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Lore
Spur eines Helden
„Er war für uns beide wie ein Vater.“ —Aisha
„Mehr als alles andere.“
Shayura beendet ihr Gebet, steht aber nicht auf. Ihr Körper ist in knieender Haltung zum Himmel gerichtet, wo der Reisende einst über der Letzten Stadt hing. Das morgendliche Sonnenlicht füllt den weißen Raum ihrer Quartiere mit einer Wärme, die sie nicht spürt. Das Licht auf ihren Wangen fühlt sich nicht willkommen an. Unverdient.
„Doktor Uzair erwartet dich sicher bereits“, mahnt ihr Geist vorsichtig und stupst sie leicht an der Schulter an. Shayura nickt und kämpft damit, ihren Gesichtsausdruck nicht zu verändern.
Sie scheitert. Ihr Kiefer zittert, und mit den Seiten ihrer Daumen wischt sie Tränen aus ihren Augen. Ihr Geist gibt ein sanftes, trauriges Zwitschern von sich, bevor er sich wegteleportiert, um ihr etwas Abstand zu geben.
Ihr Zimmer ist still, Shayuras Gedanken jedoch surren wie ein Bienenstock. Es sind zu viele, um sich auf einen zu konzentrieren. Nur wütender Lärm aus Zweifeln und Unsicherheiten, Scham und Reue. Sie lässt sich nach hinten gleiten, zieht ihre Beine unter sich nach vorn und an ihre Brust, um sich gegen das unwillkommene Sonnenlicht ganz klein zu machen. Sie will nicht, dass das Universum sie sieht; sie will nicht gesehen werden. Sie will nicht sein.
Doktor Uzair wird sie daran erinnern, dass dies das Schuldgefühl der Überlebenden ist. Doch es ist noch so viel mehr als das.
Es ist ungerecht.