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Lore
Vermächtnis-Eid-Reif
„Anastasias Besessenheit von Rasputin bremst unsere Arbeit aus. Exos sind unsere Zukunft. Irgendwann – und mit ein wenig Nachdruck – wird sie es erkennen.“ —Clovis Bray I
ANA
„Oh mein Gott, Elsie! Du siehst toll aus!“
Sie umarmt dich stürmisch und du riechst das Natriumlaurat in ihrem Shampoo und die langkettigen Fettsäuren im Hagebuttenöl, das noch vom Kuss ihrer Freundin an ihr klebt. Alles riecht unglaublich gut. Du umarmst sie so fest, wie man sie nur umarmen kann. Es ist das erste Mal. Du kannst dich nicht erinnern, sie je berührt zu haben.
Ana raunt dir dorthin zu, wo einst dein Ohr war: „Bevor du fragst, ich bin nicht wütend auf dich, natürlich nicht. Es war dein gutes Recht, es geheim zu halten.“
„Danke“, du atmest erleichtert aus (bzw. auch nicht, denn du kannst nicht atmen). „Großvater hat mir gesagt, dass er nicht mal sicher war, dass ich die … Krankheit hatte. Bis vor Kurzem.“
„Bist du sicher, dass du sie hattest?“ Ana versucht, unbeschwert zu klingen, doch es schwingt eine Spur echter Angst in ihrer Stimme mit. „Vielleicht hat er die Diagnose gefälscht. Um dich in diesen Körper hier zu bringen. Hast du die Tests selbst durchgeführt?“
„Ich kann mich nicht mehr erinnern“, gibst du zu.
„Aber klar, natürlich. Ich hab den Brief gelesen.“ Ana bewegt sich zurück und fasst dich an den Schultern. „Elsie, alles was zählt, ist, dass du jetzt immer hier sein wirst. Es gibt so viel für uns zu tun! Wir können endlich den Olympus Mons erklimmen. Und wenn wir auf dem Gipfel sind, schmeiß ich dich von einer Klippe und seh dir beim Landen zu.“
Ihr Lächeln ist ansteckend. Das Licht in deinem Mund spiegelt sich in ihren Augen wider.