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Lore
Trägerzwinge-Reif
„Ich stand auf dieser kalten Klippe, sah den Rauch und die Flammen aus der Stadt aufsteigen und legte einen Schwur ab: Nie wieder.“ —Ikora Rey
„Ich habe seine dummen Streiche gehasst. Wie das eine Mal, als wir beide noch in der Kampfakademie waren und er versucht hat, meine dunkelgrüne Uniform hellgelb zu färben. Was natürlich nicht funktionieren konnte.“
Jolyon wirbelt die Eiswürfel in seinem Glas herum und lauscht ihrem sanften Klirren.
„Ich zog sie morgens völlig ahnungslos an und trug das verdammte Ding eine ganze 22-Stunden-Dienstschicht lang am Leib. Bei Tagesende hatte sie Flecken auf meiner Haut hinterlassen. Hat meinen ganzen Körper von blau zu hellgrün verfärbt. Vielleicht hatte er das ja von Anfang an so geplant.“ Jolyon grinst, und für einen Moment sieht der Barkeeper den unbeschwerten Mann in ihm aufblitzen, der er früher mal gewesen sein könnte.
„Aber das war typisch für Uldren. Er ließ sich irgendeinen unverschämten Unsinn einfallen, der im Grunde genommen fehlschlug, am Ende aber dennoch erfolgreicher verlief, als er es ursprünglich beabsichtigt hatte.“ Und so schnell, wie es gekommen war, verblasst sein Grinsen und der traumatisierte Soldat kommt wieder zum Vorschein.
„Er war kein schlechter Mensch. Jedenfalls nicht bis zum Schluss. Er war … lustig. Auf eine irritierende, charmante Art. Als ob er gewusst hätte, dass er mit allem, was er auch tat, durchkommen würde. Und so war es normalerweise auch. Bis zum Schwarzen Garten. Das war der Tag, an dem er es zu weit trieb. Und ich habe ihm dabei geholfen. Ich war mitverantwortlich dafür, dass sich mein bester Freund in ein Monster verwandelte.“ Jolyon tippt an den Rand seines Glases und der Barkeeper schenkt nach.
„Ja, ich habe seine dummen Streiche gehasst. Und seine Arroganz. Aber jetzt, wo er weg ist, vermisse ich das alles.“