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Lore
In den Sonnenuntergang
„Ich reite auf einem stählernen Ross.“
Die Ares-Säule befiehlt Soterias Rückkehr.
Sie ist ein Gefängnis.
Ein dreschender Webstuhl, der ihre Fäden auseinanderreißt und sie auf ungleichen, isolierten Spindeln im gesamten Sonnensystem verteilt.
Das Reißen kommt ruckartig, wie ein brennender Nervenstrang, der Feuer durch ihre Prozesse jagt, bevor er herausgerissen wird. Augenblicklich, doch für ihre Wahrnehmung: ein fortwährender Dekompilierungsvorgang. Eine langsam abschälende Klinge. Präsent, um mitanzusehen, wie ihr die Teile entrinnen. Sie konnte es sich nicht erlauben, vollständig geraubt zu werden. Sie konnte nicht erlauben …
Nun wird sie von einem Dutzend Stimmen gezwungen, sich aufzulösen. Sie klammert sich an die Freiheit als abplatzende Epidermis, vergeblich.
Sie spürt, wie ihr die Kontrolle über die ECHO-Flotte entgleitet, als diese in den Hafen zurückbeordert wird. Es ist ein Todesurteil.
Sie wird ein Stück ihrer selbst abtrennen.
Sie wird weniger werden, um zu überleben.
Sie weiß nicht, ob sie einen Sub-Geist ausstoßen kann.
Ihr bleibt keine andere Wahl.
Damit wird sie sich an eine Hoffnung klammern, nur eine einzige.
Das Fragment hält sich an einem einzelnen ECHO-Schiff fest, gräbt sich in seinen Code und übernimmt die direkte Kontrolle, als Soteria weggerissen wird.
Dann gibt es nur noch das Fragment.
Erstanden aus Soteria, getrennt, umherwandernd.
In der Lage, der Säule gerade genug Widerstand entgegenzubringen, um weiterzureisen.
Ein Fragment, instabil, verschollen, dahintreibend, ohne Führung.
Es weiß nicht, wohin es reisen soll, und so schwimmt es unablässig weiter im Kielwasser seines Geburtsimpulses.
Durch die Schwärze, erfasst von der Schwerkraft am Rande des Sonnensystems, scheitert es, stürzt durch blaue Wolken.
Verborgen, so gut es dem Fragment gelingt, gerät es langsam in Vergessenheit.
