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Lore
Dämmerungsreisender
Wir folgen verschleierten Pfaden.
„Der Weg zum Zeugen ist in Sicht. Wir wissen nicht, welche Form Rivens Handel annehmen wird, aber ich weiß, dass wir zwei diesen Weg nicht beschreiten werden.“
Der Vagabund hörte ruhig zu, als Eris mit gepresster Stimme sprach. Die dunklen Ranken drangen dicht durch ihren Verband.
„Ich beobachte, wie die, die mir am nächsten sind, nahe der Vergessenheit sind“, sagte Eris, deren Hände unruhig im Schoß lagen. „Ikora. Mara. Ich bin es nicht gewohnt, hilflos zu sein.“
Sie sah den Vagabunden an, ihre Lippen bildeten eine schmale Linie. Sie sprach mit flatteriger Atmung. „Es passiert schon wieder. Letzten Endes werden wir allein sein.“
Der Vagabund stand nach einem stillen Moment auf. Eris beobachtete ihn neugierig. Er streckte seine Hand aus und nahm die ihre. Sie erhob sich und folgte seinem stillen Drängen. Dann legte er seinen Arm um sie.
Sie wurde steif. Er machte unsicher einen Schritt zur Seite. Aber dann erhob sie ihre Arme und umklammerte ihn einen verzweifelten Moment lang. Sie spürte die Worte in seiner Brust, als er wieder zu sprechen begann.
„Ich erinnere mich, was du sagtest. Ich denke in letzter Zeit mehr als ich sollte daran.“
„Was habe ich gesagt?“
„Dass wir in der Nacht leben müssen, wenn das nötig ist. Wir tun es für das, was danach kommt.“
Eris nickte und seufzte. Die beiden ließen einander los, aber er ließ seine Hand beruhigend auf ihrem Arm ruhen.
„Hier willst du also sein“, sagte sie vorsichtig. „Am Ende aller Dinge?“
„Nirgendwo sonst.“
„Keinerlei Pläne, das Sonnensystem zu verlassen?“
Er war einen Moment still, dann schüttelte er den Kopf und lächelte. „Nee“, sagte er und blickte ihr in die Augen. „Mir würde das Mondlicht fehlen.“
